Der Beginn der Wintersaison in der Alpin Arena Schnals rückt immer näher.
Mit der Installation der Kabinen der neuen Pendelbahn von Kurzras zum Gletscher auf 3.212 m Höhe, ist ein wichtiger Schritt getan worden.Stefan Hütter, Leiter für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Alpin Arena Schnals, erklärt: „In einer Pionierarbeit, die seinesgleichen sucht, wurde unter der Führung von Leo Gurschler 1975 die Gletscherbahn gebaut und eröffnet. Nun nach fast 50 Jahren steht eine vom Gesetz vorgeschriebenen Generalüberholung an. Es müssen u.a. das Tragseil und alle drehenden Elemente ausgetauscht werden. Die Revision alleine würde über vier Millionen Euro ausmachen und dann hätte man am Ende immer noch eine alte Bahn. Wir haben uns aus diesem Grund für den Bau einer komplett neuen Seilbahn entschieden.“
Mit einer Gesamtlänge von ca. 2.150 m legt die Seilbahn einen Höhenunterschied von ca. 1.180 m in ca. 6 Minuten (Höchstgeschwindigkeit bis zu 12 m/Sekunde) zurück und überwindet dabei maximale Steigungen in der Größenordnung von 100%.
Am Dienstag 31.10.2023 sind die neuen Kabinen der Pendelbahn angeliefert worden. Die Kabinen der neuen Pendelbahn haben wieder die Farbe Rot, wie bereits bei der Eröffnung im Jahre 1975.
Am 13.11.2023 wurde mit der Montage der ersten Kabine begonnen. Die zweite Kabine wurde dann am Donnerstag 16.11.2023 montiert. Die neuen Kabinen sind voll verglast und haben beheizte Böden. Dies verhindert die Bildung von gefährlichem Eis für die Passagiere. Des Weiteren haben die neuen Kabinen eine 30% vergrößerte Nutzfläche im Vergleich zu den jetzigen und bieten somit mehr Komfort. Die Kapazität bleibt bei 80 Personen pro Kabine, also 800 pers./h.
Bei der Planung wurde auch dem Umweltschutz große Aufmerksamkeit gewidmet, unter anderem mit verschiedenen Lösungskonzepten zur Minimierung der Vibrationen und des Lärms auf der Strecke und in den Stationen sowie zur Energierückgewinnung während der Talfahrt. Dadurch kann die Energie im Verteilernetz wiederverwendet werden.
„Eine der größten Herausforderung war es, die neue Seilbahn in eine bestehende Struktur einzubauen, sagt Hannes Pircher, Projektleiter Seilbahntechnik der Doppelmayr Italia GmbH. Es mussten die gesamten seilbahntechnischen Maschinen in die bestehende Tal- bzw. Bergstation eingebaut werden. Auch die statische Dimensionierung war hier sehr aufwendig, denn auf die Seilbahnstation wirken bis zu 500 Tonnen Seilkräfte.
Nicht nur das Bauen auf über 3.000 m macht ein solches Projekt einzigartig, aber auch das Zusammenspiel vieler Firmen auf der Baustelle erfordert einen hohen Grad an Koordination. Um den engen Zeitplan einzuhalten, musste über Wochen sieben Tage durchgearbeitet werden. Hier hatten wir Glück, dass wir zusätzliche Arbeiter einstellen konnten und dass über die meiste Zeit schönes Wetter war. Um solche Herausforderungen zu meistern, muss man diese Arbeit schon lieben. Am Ende geht es nur, wenn man an das Projekt so herangeht, als wenn man selbst der Bauherr wäre. Es ist eine Genugtuung, dass man nach der Fertigstellung mit Stolz sagen kann, dass man hier entscheidend mitgewirkt hat.“
Die neue Pendelbahn ist zweifellos eine der prestigeträchtigsten und faszinierendsten Seilbahnen in den Alpen. Während der Fahrt bis auf 3.212 Metern entdeckt man Landschaften und Gipfel von außergewöhnlicher Schönheit.Das Ziel ist es, ab Weihnachten 2023 die neue Pendelbahn in Betrieb zu nehmen. „Wir können sagen, dass wir aktuell im Zeitplan sind“, sagt noch Pircher.