Geschichte des internationalen Kindertages

Vor 31 Jahren, am 20. November 1989, wurde die Kinderrechtskonvention verabschiedet. 196 Staaten haben bisher die UN-Konvention weltweit angenommen und bekennen sich damit zu den darin enthaltenen Rechten. Auch Italien hat sich dazu verpflichtet, die vielseitigen Kinderrechte umzusetzen und bei allen Maßnahmen das Kindeswohl vorrangig zu berücksichtigen.

Angesichts der Pandemie wird allerdings besonders tief in die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen eingegriffen. „Derzeit wird verständlicherweise oft vom Recht auf Gesundheit und vom Recht auf Bildung gesprochen. Zwei Kinderrechte, die auch von unserer Verfassung geschützt werden, aktuell jedoch scheinbar in Konflikt zueinander stehen und in Einklang gebracht werden müssten. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass es eine Reihe weiterer wichtiger Rechte gibt, die wir auch jetzt nicht vergessen dürfen: Denken wir beispielsweise an Artikel 31 der Kinderrechtskonvention, der das Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung in den Mittelpunkt rückt. Dieses Kinderrecht ist in den letzten Monaten für viele Kinder und Jugendliche immer wieder zu kurz gekommen und kommt immer noch zu kurz,“ weiß die Kinder- und Jugendanwältin Höller.

Rund 150 Länder in aller Welt feiern den „Kindertag“, in vielen hat sich der 1. Juni als Termin durchgesetzt. Mit dem internationalen Tag des Kindes soll auf die besonderen Bedürfnisse und Rechte der Kinder ins allgemeine Bewusstsein gebracht werden.

Der Tag des Kindes wird international

Den Anfang machte im Jahr 1920 die Türkei. Fünf Jahre später kamen auf der „Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder“ die Vertreter von 54 Staaten in Genf zusammen und verfassten die „Genfer Erklärung zum Schutze der Kinder“. Diese hob die Achtung und Würdigung der Kinderrechte hervor und gab zugleich den Anstoß dafür, in vielen Ländern neben Muttertag und Vatertag auch einen eigenen Kindertag einzurichten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen vorerst vor allem die kommunistischen Länder, allen voran die DDR, die Tradition des Kindertages wieder auf. Der Kindertag wurde mit Veranstaltungen und Geschenken, Umzügen und Festprogrammen gefeiert. 1954 nahmen sich auch die Vereinten Nationen dieses Themas an, gaben eine ‚Erklärung der Rechte des Kindes“ heraus und empfahlen allen Mitgliedern, einen Kindertag festzulegen.

Im Westen Deutschlands, wie auch in manchen anderen Ländern, stand für einige Zeit am 20. September ein „Weltkindertag“ auf dem Kalender, erlangte aber kaum nennenswerte Bekanntheit in der Öffentlichkeit. Nach der Wiedervereinigung setzte sich der im Osten bereits sehr traditionsreiche 1. Juni als Kindertag auch in Westdeutschland und in weiterer Folge auch in Österreich durch.

Spielwarenhandel als Motor des Kindertages

Im Zentrum des hierzulande leider noch nicht mit genügend Aufmerksamkeit begangenen Tages stehen Aktivitäten, die die Aufmerksamkeit auf Schutz und Sicherheit von Kindern lenken sollen. Zudem wird aber auch die gemeinsame qualitätsvolle Beschäftigung in der Familie und der Gedanke, Kindern genügend Zeit zu schenken, immer mehr zum zentralen Thema.

Als Motor des Kindertages hat sich in den letzten Jahren in Österreich wie auch in Deutschland die Spielwarenbranche etabliert. So werden in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 200 Spielwarengeschäfte in ganz Österreich rund um den 1. Juni zum Besuch einladen und ihren Gästen ein vielfältiges Programm bieten.„Die Förderung unserer Kinder muss Priorität haben, schließlich sind sie irgendwann diejenigen, die die Gesellschaft gestalten werden. Es liegt an uns Erwachsenen den Kindern und Jugendlichen Raum zu geben,“ so die Kinder- und Jugendanwältin Höller zum Tag der Kinderrechte abschließend.

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