Am Mittwoch 16.Dezember 2020 wurde in Gröden der erste von zwei Trainingsläufen für den Abfahrts-Klassiker auf der Saslong ausgetragen. Auf verkürzter Strecke erzielte etwas überraschend US-Boy Jared Goldberg die beste Zeit.

Goldberg schwang beim ersten Training, das aufgrund von Nebelbänken mit eineinhalb Stunden Verspätung und im obersten Streckenteil vom Super-G-Start aus gestartet wurde, nach 1.25,48 Minuten ab und ließ damit die gesamte Konkurrenz hinter sich. Hinter dem 29-Jährigen, der im Weltcup noch nie besser war als Neunter, belegten sein Teamkollege Bryce Bennett und Gröden-Spezialist Kjetil Jansrud aus Norwegen ex aequo den zweiten Platz. Auf den Rängen vier und fünf folgten mit Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) und dem Österreicher Max Franz zwei weitere Athleten, die auf der Saslong bereits siegreich waren. Italiens Speed-Spezialisten waren im ersten Training erst im hinteren Feld des Klassements anzufinden. Als bester „Azzurro“ schnitt der Ultner Dominik Paris ab, der 21. wurde. Christof Innerhofer aus Gais belegte Rang 25. Alle weiteren Athleten der italienischen Nationalmannschaft, darunter auch der junge Kastelruther Florian Schieder (57.), mussten sich mit einer Platzierung jenseits der Top-30 zufriedengeben.
Jared Goldberg (USA/1. Platz): „Das Training hat richtig Spaß gemacht. Ich bin vom Start bis ins Ziel gut gefahren und wirklich zufrieden mit meiner Leistung. Für das Wochenende habe ich eigentlich keine hohen Erwartungen – in erster Linie will ich wieder Sicherheit bekommen und Selbstvertrauen tanken, da ich in Val d’Isère etwas Probleme hatte. Dass die Fans nicht dabei sein dürfen, ist natürlich schade, aber unter den Rennen versuche ich das so gut wie möglich auszublenden und mental stark zu sein. Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen, aber wir als Skifahrer dürfen weiterhin unserer Arbeit nachgehen, daher sind wir die letzten, die sich aufgrund der Restriktionen beschweren dürfen.“
Kjetil Jansrud (NOR/2. Platz): „Der erste Trainingslauf war schon sehr gut, auch wenn wir nicht die ganze Strecke gesehen haben. Ich denke, dass wir im zweiten Training vom Originalstart aus starten dürfen. Die Piste ist bereits in einem sehr guten Zustand und dürfte am Donnerstag etwas schneller sein, da es über Nacht abkühlt. Die Zuschauer am Rande der Strecke und im Zielraum fehlen uns allen – aber zumindest haben wir auf der Tribüne ein paar Holzfiguren, die uns anfeuern. Im nächsten Jahr sehen wir dann hoffentlich wieder echte Leute im Zielraum.“
Bryce Bennett (USA/2. Platz): „Ich bin schon die ganze Woche nervös, da ich mich auf die Rennen auf der Saslong immer freue. Heute sind wir vom Super-G-Start aus auf die Piste gegangen – nun kann ich es kaum erwarten, im zweiten Training den ganzen Kurs unter die Lupe zu nehmen. Trotz der warmen Temperaturen ist die Piste in einem sehr guten Zustand. Die Sprünge sind etwas kürzer als gewohnt, aber das geht absolut in Ordnung. Die Fans gehen auch mir etwas ab, da sie hier in Gröden immer für super Stimmung sorgen. Ich bin aber froh, dass wir überhaupt Rennen fahren dürfen.“